VENEZUELA | Nein zu einer US-Intervention in Venezuela!

Erklärung des »Labor Fightback Network« (»Netzwerk Gegenwehr der Arbeiterbewegung«)

Die Finanzierung von rechten, arbeiterfeindlichen Bewegungen durch die Regierung der USA entspricht einer langen Tradition der US-Einmischung in die Angelegenheiten der Länder Lateinamerikas und der Karibik. Einerseits verfolgt Washington das Ziel, mit ihm verbündete Regimes zu fördern und zu stärken, die ihrerseits Multis unterstützen und schützen, die die Arbeiter in einem Land nach dem anderen überausbeuten. Andererseits treibt die US-Politik mehr oder weniger diskret die Bildung von rechten Oppositionsgruppen voran, um die unabhängigen Regierungen zu stürzen, die versuchen würden, die elenden Lebensbedingungen zu verbessern, Reformen zu beschließen und Grundrechte zu fördern, indem sie die Interessen der großen Mehrheit des Volkes ins Zentrum rücken.

Hier folgt eine kleine Auswahl aus der Liste der zahlreichen US-Interventionen. Aneinandergereiht bilden sie einen sehr schlimmen Rekord:

Die USA haben 1960 das Embargo gegen Kuba verhängt, das seitdem gegenüber dem kubanischen Volk angewendet wird. 1961 hat die US-Regierung die militärische Invasion an der Schweinebucht gestartet, einen gescheiterten Versuch, die kubanische Regierung zu stürzen.

In Guatemala haben die USA den Putsch vom 18.-27. Juni 1954 gegen den gewählten Präsidenten Jacob Arbenz finanziert und damit eine Periode der blutigen Diktatur eröffnet.

In Brasilien haben die USA den Putsch vom 1. April 1964 gegen den gewählten Präsidenten Joao Goulart finanziert und unterstützt und so auch dort eine Periode der blutigen Diktatur eröffnet (zum 50. Jahrestag wurden im letzten Monat neue Dokumente über diesen Putsch in Brasilien veröffentlicht, die eine direktere Beteiligung der USA enthüllen als man bis dahin glaubte).

In Chile haben die USA den Putsch vom 11. September 1973 gegen den gewählten Präsidenten Salvador Allende finanziert und unterstützt. Dessen Ermordung leitete die Zeit der blutigen Pinochet-Diktatur mit 130.000 verhafteten und 29.000 gefolterten Menschen sowie der Ermordung vieler Tausender ein.

In Argentinien haben die USA den Putsch vom 24. März 1976 gegen die gewählte Präsidentin Isabel Peron angezettelt und dort ebenfalls die bekannte Periode der blutigen Diktatur eröffnet.

In Venezuela haben die USA den Putsch vom 11. April 2002 gegen den gewählten Präsidenten Hugo Chavez finanziert und unterstützt. Während Chavez schon verhaftet war, scheiterte der Putsch an der Reaktion der Millionen Menschen, die auf die Straße gingen, die Pläne der Verschwörer durchkreuzten und Chavez wieder ins Amt trugen.

In Haiti haben die USA den Putsch vom 28. Februar 2004 gegen den gewählten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide finanziert und unterstützt, womit sie eine Zeit des Chaos und der Besetzung des Landes durch die Minustah-Truppen einleiteten.

Und schließlich haben die USA in Honduras den Putsch vom 28. Juni 2009 gegen den gewählten Präsidenten Manuel Zelaya finanziert und unterstützt. Dieser Angriff unter der Verantwortung von Obama hat es ermöglicht, verschiedene Errungenschaften rückgängig zu machen (Agrarreform usw. …), die von Zelaya durchgesetzt wurden.

Es ist also nicht erstaunlich, dass zurzeit Venezuela ins Visier genommen wird.

<strong>»Labor Fightback Network« (www.laborfightback.org)