Am Mittwoch, den 31. Mai, hat das Gericht von Pointe-à-Pitre die Prozesseröffnung auf den 6. Juli 2017 vertagt, weil sämtliche Beweise der Verteidigung nicht vorgelegt worden waren, vor allem das berüchtigte Video, das die angebliche Aggression bezeugt.
Im Laufe dieses Tages wurden zahlreiche Mobilisierungen im Zusammenhang mit dem aktuellen Konflikt organisiert, aber auch um die gewerkschaftsfeindliche Repression gegen Gewerkschafter in Guadeloupe anzuprangern. Die Arbeitnehmer mussten sich gegen die heftige Gewalt der Gendarmen wehren. So wurde einer unserer Delegierten von einem Gendarmen brutal geschlagen und mit Füßen getreten; er musste mit einem Totalabriss der Achillessehne ins Krankenhaus gebracht werden. Er soll in einer Woche operiert werden und ist mehrere Monate lahmgelegt. Die Gendarmen behaupten, sie seien angegriffen worden, und es habe sich um ein Eingreifen zur Aufrechterhaltung der Ordnung gehandelt .
Tatsächlich waren sie gekommen, um zu zerschlagen, zu verjagen und Leute zu verletzen, um jedes Zeichen von sozialem Protest zu ersticken. Denn es geht darum, die Klasse dieser Gauner, die die sozialen Gesetze nicht respektieren, zu schützen – wie auch im Mai 1967, als auf Anforderung der Arbeitgeber nicht weniger als 100 Arbeitnehmer in den Straßen von Pointe-à-Pitre getötet wurden.
Der Prozess gegen den UGTG-Generalsekretär ist eine Hexenjagd um das gewerkschaftliche Handeln zu kriminalisieren, mit dem Ziel die Realität der gesellschaftlichen Verhältnisse in Guadeloupe zu verschleiern, die auf der Missachtung des Rechts auf Arbeit beruhen, auf der Verletzung der gewerkschaftlichen Rechte und Infragestellung der Grundfreiheiten.
Der Prozess gegen den Kollegen Élie Domota führte zu einer breiten Mobilisierung und sehr großen Solidarität sowohl in Guadeloupe als auch international. Hunderte Unterstützer-Botschaften und Protestbriefe an den französischen Justizminister kamen von Organisationen und Persönlichkeiten aus der ganzen Welt.
An der Demonstration am 31. Mai nahmen Delegationen von Organisationen aus Guadeloupe, Martinique, Guayana und Frankreich teil, aber auch von der Vereinigung der Arbeitnehmer und Völker der Karibik und des Internationalen Komitees gegen Repression (Cicr).
Die UGTG ruft jetzt alle ihre Mitglieder und Arbeiterkämpfer zur Mobilisierung am kommenden 6. Juli auf mit der Losung: Nein zur Repression – Sendikalis pa kriminel ! (Gewerkschaften sind nicht kriminell)
Es lebe der Kampf der Arbeitnehmer und Völker!
Es lebe die Solidarität der Arbeitnehmer und Völker!
Es lebe die internationale Solidarität.
Die stellv. Generalsekretärin,
Maité HUBERT M’TOUMO
Pointe-à-Pitre, 2. Juni 2017