Pressemitteilung
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sir darüber informieren, dass wir am 20. Juni d.J. um 11 Uhr den Empfang einer Delegation von Verantwortlichen aus Berliner Gewerkschaften und der SPD, von Abgeordneten, Vertretern des Juso-Bundesvorstands und des AfA-Landesvorstands Berlin bei der Botschaft von Algerien angemeldet haben.
Diese Delegation stützt sich auf die zahlreichen Stellungnahmen und Solidaritätsadressen aus Deutschland, die uns tagtäglich mit der Forderung nach sofortiger Freilassung von Louisa Hanoune erreichen.
Um hier nur einige Ergebnisse der weltweiten Kampagne zu nennen: Das Portugiesische Parlament, der ehemalige Präsident Brasiliens, L.I. Lula da Silva, Jean Ziegler, Vizepräsident des UN-Menschenrechtsrats, zahlreiche Gewerkschaften und politische und Gewerkschaftsverantwortliche aus 62 Ländern, sowie z.B. allein in Algerien 10 politische Parteien haben sich mit der Forderung nach Freilassung von Louisa Hanoune an die Botschaften und Regierung Algeriens gewendet. Weitere Informationen zu der Verhaftung von Louisa Hanoune und die breite Kampagne für ihre Freilassung können sie unserer Homepage entnehmen. (Internationale Informationen« im Internet: www.iavinfo.de; www.eit-alger2017.org) Alles Material kann steht unten zum download bereit.
Die Rechtsanwälte von Louisa Hanoune haben die beiden Hauptanklagepunkte gegen sie benannt: „Komplott mit dem Ziel, die Autorität des Kommandanten einer militärischen Formation zu untergraben“ (Artikel 3284 des Kodex der Militärjustiz). Außerdem „Komplott für den Regimewechsel“ (gemäß Artikel 77 Strafgesetzbuch). Der Anwalt erklärte auch, dass für eine der Anklagen zwischen fünf und zehn Jahren Freiheitsstrafe und für die andere selbst die Todes-strafe drohen kann.
„Komplott für den Regimewechsel“? Jede Woche demonstrieren 17 bis 20 Millionen Algerier auf den Straßen Algeriens für den Regimewechsel. Ist es also übertrieben festzustellen, dass sich die Hauptanklagepunkte gegen Louisa Hanoune gegen das ganze algerische Volk richten?
Die Koordination der Internationalen Verbindung der Arbeitnehmer*innen und Völker (IAV), deren Koordinatorin Louisa Hanoune ist, hat auf ihrer Sitzung am 31. Mai beschlossen, am 20.Juni 2019, dem Tag, an dem die Rechtsanwälte von Louisa Hanoune erneut ihre sofortige Freilassung beim Militärgericht von Blida beantragen werden, einen Internationalen Tag für ihre Freilassung durchzuführen. In vielen Ländern werden an diesem Tag Delegationen zu den algerischen Botschaften oder Veranstaltungen vorbereitet.
Wir sehen uns für die dringende Bitte um einen Empfang durch die Botschaft von Algerien besonders auch veranlasst, nachdem die Anwälte von Louisa Hanoune, wie auch die Arbeiterpartei, deren Generalsekretärin sie ist, uns über die äußerst besorgniserregende Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Frau Hanoune, die an mehreren chronischen Krankheiten leidet, informiert haben. Sie sehen ihr Leben in Gefahr! Mit größter Sorge verfolgen wir diese Entwicklung besonders nach dem tragischen Schicksal des Kämpfers für Menschenrechte K-E-Fekha, der im Gefängnis von Blida in Untersuchungshaft zu Tode gekommen ist.
Wir sind zu weiteren Informationen gern bereit und hoffen, dass Sie das bisherige weitgehende Schweigen in der deutschen Presse zur Situation in Algerien durchbrechen werden.
Mit solidarischen Grüßen
Gotthard Krupp
(Mitglied des ver.di- Landesbezirksvorstand Berlin-Brandenburg; Mitglied des Berliner Landesvorstands der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD – AfA; Mitglied der Koordination der Internationale Verbindung der Arbeitnehmer*innen und Völker (IAV))
Im Namen der Ihnen vorliegende Liste der Unterzeichner*innen des Appels für die sofortige Freilassung von Louisa Hanoune
Material:
Pressemitteilung vom 18.6.2019: Pressemitteilung 18.6
Dokumentation vom 18.6.2019: 005 IAV Briefe
Internationale Unterstützung auf englisch vom 14. 6.2019: Information 7 ang;
französisch: Note d’information n°7
Dokumentation vom 7.6.2019: 004 IAV Briefe
Dokumentation vom 25.Mai 2019: 003 IAV Briefe em