Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in dem Augenblick, in dem die Pandemie katastrophale Ausmaße auf allen Kontinenten annimmt;
in dem ans Tageslicht kommt, dass das kapitalistische System die wissenschaftliche Forschung abgewürgt, ganze Kontinente eines Gesundheitswesens, das seines Namens würdig ist, beraubt und dort die Zerstörung der öffentlichen Gesundheitssysteme beschleunigt hat, wo sie noch existierten;
in dem sich die Regierungen in verschiedenen Ländern als unfähig erweisen, die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten und die elementaren Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung sicher zu stellen;
in dem sich eine Grenze nach der anderen schließt und in dem alle Regierungen, – angefangen von der amerikanischen über die britische, französische … – unisono den Ausnahmezustand erklären und Demonstrationen sowie Versammlungen untersagt haben, um unter Ausnutzung der Katastrophe, für die sie selbst die Verantwortung tragen, Gesetze durchzupeitschen und die demokratischen Grundrechte und Arbeitnehmerrechte unter dem Vorwand des Kampfs gegen COVID-19 anzugreifen;
in dem Augenblick, in dem Zehntausende von Toten und eine halbe Million Träger des Virus schon den wirklichen Charakter des Systems der imperialistischen Herrschaft und der ihm unterworfenen Regierungen zeigen; eines Systems, das die Barbarei produziert und das wie niemals zuvor eine unmittelbare Bedrohung für die menschliche Zivilisation darstellt;
erscheint es uns lebenswichtig, die Verbindungen zu verstärken, die wir anlässlich der Internationalen Konferenz und des internationalistischen Meetings am 30. November in Paris hergestellt haben.
Indem wir den Austausch unter uns verstärken, verhindern wir, dass „Friedhofsruhe“ über unsere „eingeschlossenen“ Völker hereinbricht.
In diesem Moment, in dem Millionen von Menschen bewusst wird, was auf dem Spiel steht: das Überleben der Menschheit, brauchen wir den Austausch unter uns.
Wir brauchen die Informationen darüber, unter welchen Bedingungen jeder von uns den Kampf führen muss, und wir wollen sie an alle weitergeben, damit wir ein gemeinsames Verständnis für den Widerstand erhalten. Das erlaubt uns, die Methode bloßzustellen, mit der der Imperialismus und seine Agenten die Pandemie nutzen, um in der Zersetzungskrise des kapitalistischen Systems weiter sklavisch dessen Interessen und Zielen zu dienen.
Wie denkt Ihr darüber?
Teilt uns bitte mit, was es an Neuentwicklungen bei Euch und in euren Organisationen gibt.
In der Erwartung Eurer Antwort verbleiben wir, liebe Kolleginnen und Kollegen, mit solidarischen Grüßen
Louisa Hanoune und Dominique Canut
Gemeinsame Koordinatoren der Koordination der Internationalen Verbindung der Arbeitnehmer und Völker